Mein Besuch des Friedhofs Père Lachaise in Paris war meine letzte Station der Dream Awake Tour, bevor es zurück nach Österreich ging. Père Lachaise ist einer der beliebtesten Friedhöfe in Europa. Ich habe eine Frau getroffen die mir den Weg zur Grabstätte von Jim Morrison zeigte, dabei erzählte sie mir einige interessante Details über den bekannten Friedhof, unter anderem, dass seine Fläche etwa sechzig Fußballfeldern entspricht und ungefähr 300.000 Leichen dort begraben liegen. Neben Jim Morrison sind einige weitere berühmte Persönlichkeiten dort bestattet, wie zum Beispiel Oscar Wilde, Frederic Chopin oder Edith Piaf uvm.
Mystische Stimmung am Friedhof
Um acht Uhr morgens sperrte der Friedhof auf und ich ging gemeinsam mit dieser netten Dame bei den vielen Grabmonumenten vorbei. Es zwitscherten die Vögel, die Sonne strahlte zwischen den Laubbäumen hindurch und trotzdem herrschte eine besondere Stille. Ein Friedhof ist spiritueller Ort, der eine gewisse Mystik aussendet und daher wurde ich in eine besondere Stimmung versetzt.
Seit langer Zeit stand es auf meiner Liste einmal den Ort, wo Jim Morrison begraben liegt, zu besuchen. Wie ich im VLog Nr. 14 | Paris | erwähne war dieser Besuch nicht bei der Dream Awake Tour eingeplant, da ich den Rückflug von Mexiko offen ließ.
In meiner Jugend war ich nicht wirklich ein großer Fan von „The Doors“, obwohl ich viele Songs von ihnen kannte. Erst mit der Zeit entwickelte ich mehr Sympathie für den Spirit der damaligen Zeit und speziell für die Lyrics von Jim Morrison. Einer meiner „Favorite Songs“ ist neben der Kulthymne „The End“ auch „Riders On The Storm“, welchen ich spontan beim Grab von Jim als Tribut für die leider viel zu früh verstorbene Rocklegende gespielt habe (siehe VLog No. 14 | Paris).
Das Grab ist etwas abseits des Weges und ohne Hilfe schwer zu finden. Es waren einige Blumen, Bilder von ihm und ebenso eine noch brennende Zigarette auf dem Grabstein zu finden. Ich habe ein kleines Bier mitgenommen und auf der metaphysischen Ebene mit ihm angestoßen und meine Dream Awake Tour in Ruhe gefeiert.

Fakten über Jim Morrisons Grab und Tod – oder doch nicht?..
Im Sommer 1971 starb in Paris eine der schillerndsten Figuren der klassischen Rock-Ära. Doch der Tod des Doors-Sängers gibt bis heute Rätsel auf – die Aussagen sind widersprüchlich, allerdings gibt (gab) es einige Zeugen die etwas Licht in die Angelegenheit zum plötzlichen und mysteriösen Tod am 03. Juli 1971 brachten. Auf Youtube gibt es einen ganz interessanten Bericht über den letzten Abend von Jim. Wer sich dafür interessiert, siehe: Jim Morrison – Die letzten Tage einer Legende (4/4) | Link: https://www.youtube.com/watch?v=uIbTRjl5Scg
Trotz seiner großen Erfolge mit den „Doors“ wurde für die Bestattung nur rund $200 Dollar ausgegeben. Der Kiefersarg war der billigste den der Pariser Friedhof überhaupt zur Verfügung hatte. Es war kein Geistlicher anwesend, als man den Sarg in das Grab senkte. Nur fünf Leute nahmen bei der Beerdigung und seinem Abschied teil. Dafür pilgern heute umso mehr zu seinem Grab (anscheinend eine der Top- Sehenswürdigkeiten von Paris).
Da sich trotz der vielen Besucher niemand rechtzeitig darum gekümmert hat, die Miete zu verlängern, wurde die Frage über die Entfernung der Morrison’s Grabstätte von Père Lachaise im Sommer 2001 Hauptthema. Zum Glück konnte Morrisons Familie die Situation mit der Père Lachaise-Administration verhandeln und die Miete wurde zur Erleichterung aller verlängert. (Quellen: https://classicrock.net/titelstory-the-doors-jim-morrisons-letzte-stunden/ und https://reiseerlebnisse.wordpress.com/2010/06/22/jim-morrisons-grab/ )
Am Grabstein ist mir die griechische Inschrift aufgefallen: KATA TON DAIMONA EAYTOY (Deutsch: „Gemäß seinem eigenen Geist“, „Seinem eigenen Dämon entsprechend“, „Seinem Geiste treu“ oder „Er schuf seine eigenen Dämonen“ usw.). Bei meiner Suche nach einer geeigneten Übersetzung dieser Worte, stieß ich auf mehrere Auslegungen. Bei meinem Übersetzungsversuch auf google translate, kamen folgende Worte raus: „Auf den Unterschied von jedem“. Leider gibt es keinen online Übersetzer für Altgriechisch. Somit bestätigt sich wieder einmal wie schwierig es ist, eine Sprache sinngemäß zu übersetzen, ohne dass der inhaltliche Gehalt der eigentlichen Aussage (die Message) dabei verloren geht.

Jim Morrison war nicht nur Frontman und Sänger der Doors, sondern er entfaltete seine Kreativität ebenso in der Literatur und in filmischen Arbeiten, auch wenn diese vielleicht weniger Beachtung fanden als seine Musik.
Seit es Menschen gibt, können sie sich Wörter und Wortkombinationen merken. Nichts kann einen Holocaust überleben außer Gedichten und Liedern. Keiner kann sich einen ganzen Roman merken. Niemand kann einen Film, eine Skulptur, ein Gemälde beschreiben. Aber solange es Menschen gibt, können Lieder und Gedichte weiterleben.
Quelle: Jim Morrison im „Rolling Stone“-Interview, Juli 1969
Jim gab von sich, dass die besondere Stärke der Poesie ist in der Dauerhaftigkeit begründet liegt. Für mich ist Jim Morrison ein Phänomen, da seine künstlerische Schaffenszeit zwar sehr kurz war, dennoch von bleibendem Wert ist. Er war einer der ersten im sogenannten „Club 27“, ein Markenzeichen großer Künstler. Jedoch finde ich es sehr schade, dass sein Wirken nicht länger dauerte. Er hätte sicher noch weitere großartige Werke hinterlassen.
Wer sich für die Literatur von und über Jim Morrison interessiert, hier ein Link:
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=118584286

Du warst mir ein würdiger Abschluss für meine „Dream Awake Tour“. Danke Jim!