Mango Action: Andamanen and Nicobaren (DE)

Meine Zeit auf den Andamanen und Nikobaren ist leider schon wieder vorbei. Diese Inseln sind wunderschön und ich werde dort sicher bald wieder hinfahren. Leider wird momentan auf Port Blair ein internationaler Flughafen gebaut, dieser soll 2021 fertig sein. Dann wird sich sicherlich einiges auf den ruhigen Inseln ändern. Aber es wird sich immer etwas verändern. Zum Beispiel war die Inselgruppe der Nikobaren zwischen 1778 und 1784 eine österreichische Kolonie und heute hat Österreich mit diesen Inseln gar nichts mehr zu tun.

Sonnenaufgang am Strand auf den Andamanen Inseln

Ebenso habe ich hier einen langjährigen Bekannten und Musikerfreund, den Songwriter, Lebenskünstler und Manager Thomas Packer getroffen. Mit ihm gemeinsam habe ich Lieder für das erste Album wie „Rock the show“, „Ready for you“ oder „I´m free – you can´t catch me“ geschrieben. Es war sehr schön ihn wiedermal zu treffen. In meinem kommenden VLog sieht man uns, wie wir gemeinsam den Song „I´m free – you can´t catch me“ jammen.

Auf der Insel habe ich in einer einfachen Strandhütte übernachtet. Es standen einige Hütten nebeneinander mit Blick aufs Meer. Diese kurze Allee wurde „Boom Shanka Avenue“ genannt. Es lebten einige Israelis, ein Franzose, ein Engländer und ich dort. Es war immer sehr ruhig und gemütlich, am Abend haben wir ab und zu gemeinsam musiziert.

Die „Boom Shanka Avenue“, wo ich in einer einfachen Strandhütte übernachtete

Aufruhr am frühen Morgen

Eines Morgens stand ich sehr früh auf, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Ich ging alleine auf den Strand und habe die Stille und den besonderen Moment des Sonnenaufgangs an diesem einzigartigen Ort genossen. Einige Zeit später wollte ich wieder zurück zu meiner Hütte gehen, doch herrschte heller Aufruhr. Zwei Burschen haben sich total verrückt benommen. Einer lag am Boden und hat laut geschrien, ein anderer hat sich mit einem Polizisten (oder Sanitäter) geschlagen. Ich hatte in diesem Moment keine Ahnung was hier los sei. Die beiden Jungs waren Reinigungskräfte, die jeden Morgen das Gelände um die Hütten sauber machten. Kurz darauf wurden die Burschen mit Handschellen abgeführt. Natürlich waren bereits alle Leute der „Boom Shanka Avenue“ aufgestanden und man hat gerätselt, was wohl passiert sei.

Einige Personen haben bald bemerkt, dass ihnen Spirituosen fehlten, welche sie vor ihren Hütten (in einer Eisbox) gelagert hatten. Ebenso haben wir festgestellt, dass unser französischer Nachbar anscheinend am Vorabend (oder frühmorgens) abgereist war. Es hat nicht lange gedauert bis einige Traveler Zusammenhänge herstellen konnten. Erzählungen zu Folge hatte „Marx“ in guter Absicht einen besonderen Mangosaft für die Bewohner der „Boom Shanka Avenue“ hinterlassen, welcher für 24 – 30 Personen vorgesehen gewesen wäre. Diese Flasche stand allerdings leer vor seiner Hütte. Einige Personen wussten sofort was das zu bedeuten hatte und sie haben ehrlicherweise gleich den Hüttenmanager und die Polizei darüber informiert. Die beiden Jungs dürften den Mangosaft bei deren Reinigungsaktion komplett alleine ausgetrunken haben. Nachdem Prasanth (Hüttenmanager) und die Polizei nun Bescheid wussten, warum die Jungs so durch den Wind waren, sind diese daraufhin sofort ins Spital nach Port Blair transportiert worden.

Polizeikontrolle – das kann wieder nur mir passieren…

Der Hüttenvermieter hat daraufhin alle Bewohner informiert, dass nun wahrscheinlich die Polizei am Nachmittag kommen würde, um alle Unterkünfte zu durchsuchen und ebenso uns alle einzuvernehmen. Es herrschte eine ungewöhnlich-angespannte Stimmung. Gerade erst einige Tage hier angekommen, dachte ich mir, dass das wieder nur mir passieren könne, dass ich in eine solch prekäre Situation komme. Egal, ich hatte nichts zu verbergen und wir warteten ab, was nun passieren würde. Vor allem machten wir uns große Sorgen um die jungen Reinigungskräfte. Von einigen „Fachkundigen“ wurde behauptet, dass sich die zwei Burschen aus dieser „Welle“ nicht mehr ganz erholen werden. Die Anspannung war sehr groß und dies an solch einem paradiesischen Ort.

So muss es sich für die beiden Jungs angefühlt haben, der Kopf kreiste ununterbrochen

Die Polizei ist allerdings doch nicht gekommen und in den nächsten Tagen haben wir erfahren, dass einer der Jungs bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden ist. Die Erleichterung war bei allen groß. Der zweite Junge kam am darauffolgenden Tag aus dem Hospital. Beiden kamen allerdings nicht zur Arbeit, sondern waren zu Hause und haben geschlafen. Jeder war froh, da einige schon sehr dramatische Szenarien zusammen gesponnen hatten. Ein paar Tage später konnte ich mit einem der Reinigungskräfte sprechen. Leider konnte er kaum Englisch, doch hat er mir vermittelt, dass er gedacht hatte, er müsse sterben. Anscheinend begann sein Kopf so schnell um sich zu kreisen, dass er dachte, ihm würde der Kopf wegfliegen. Zum Glück ging alles gut aus und hoffentlich erholen sich die Zwei komplett wieder.

Ende gut, alles gut! Und weiter geht’s

Ich glaube, dass die Jungs in Zukunft sicher nicht mehr ungefragt aus den herumstehenden Flaschen trinken werden. Ebenso habe ich mir überlegt, was passiert wäre, wenn ich zufällig aus dieser Flasche getrunken hätte… Über den Vorfall und was die Jungs erlebt haben müssen, wurde noch Tage später gesprochen. Die Causa wurde von einem Bewohner als „Mango action“ bezeichnet. Aber zum Glück: Ende gut, alles gut!

Und weiter geht’s für mich über Hongkong nach Australien!

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