Nach meiner Zeit auf Hawaii bin ich nach Mexiko City weitergereist, da ich die lebendige Stadt und deren Musikszene etwas näher kennen lernen wollte. Dort habe ich mir ein Konzert von einigen mexikanischen Bands, wie unter anderem von der Gruppe „Los Honey Rockets“, angesehen. Ebenso habe ich Jasmina Hirschl getroffen, sie ist Österreicherin und lebt in Mexiko City, spielt Keyboard in der Band „Los Honey Rockets“ und ich muss sagen, dass sie das sehr gut macht. Der rohe Sound der Punkrockband hat mir total gefallen, voller Energie und sehr druckvoll. Es war ein perfekter Gig und es war nett mit den Musikern nachher ein Bier zu trinken und in die mexikanische Rockszene etwas einzutauchen.
Mexiko City lebt und kann dabei äußerst bizarr sein…
In Mexiko City sieht man sehr viel Polizei und Militär und vor jedem besseren Geschäft steht ein Security mit einer Schrotflinte. Ein Motorradfahrer mit dunklem Helmvisier ist einfach vor mir stehen geblieben, da dachte ich, dass dieser nun wahrscheinlich eine Pistole rauszieht und Geld von mir will.
Als ich mit meiner Gitarre gespielt habe, sah ich eine Polizistin und einen Polizisten die Hand in Hand mit ihrer Uniform (inkl. deren Pistolen) auf der Straße spaziert sind.
Oder zum Beispiel hat mich die Hostel- Besitzerin um 200,- Peso ums Ohr gehauen und als ich das Geld von ihr zurück forderte, hat sie mit weiteren Gebühren angefangen die ich bezahlen müsste, die allerdings im Vorfeld nicht vereinbart waren. Als ich gesagt habe, dass sie nun das Geld behalten soll, hat sie plötzlich zu weinen begonnen und es hat ihr leid getan, dass sie mich betrogen hat. Sie kam sehr nahe und setzte sich heulend zu mir und schlussendlich musste ich sie trösten, dass das schon in Ordnung gewesen sei und sie nichts Böses getan hat, allerdings die 200,- Peso habe ich nicht zurückbekommen.
Das Hostel in Mexiko City war sehr seltsam, da ich zum Beispiel zu Beginn der einzige Gast gewesen war und ich somit alleine in dem großen Haus wohnte. Selbst die Rezeption war nicht besetzt, allerdings hat mir die Hotelvermieterin zuvor bekannt gegeben, dass ich niemand ins Haus lassen sollte. Am Abend klopften dann trotzdem Leute an der Tür welche ins Haus wollten, es war ein sehr außergewöhnlicher Ort und ehrlich gesagt hatte ich an diesem Abend keinen ruhigen Schlaf. Am nächsten Tag wurde dann das Hotel gestürmt und alle Betten waren komplett belegt. An diesem Tag wollte mir ein Typ etwas wichtiges vermitteln, allerdings konnte er kein Wort Englisch und redete ständig in spanisch zu mir und ich sagte ihm, dass ich nicht verstehe was er will. Daraufhin zeigte er mir mit Hilfe von Google translate auf seinem Handydisplay folgenden Text: „Can you do Oralsex? I give you 300,- Peso“ (300,- mexikanische Peso entsprechen circa 14,50 – €). Ich habe sein Angebot dankend abgelehnt und ihm auf google translate vermittelt, dass er jemanden anderen in dieser Angelegenheit besser fragen sollte. Was mir noch aufgefallen ist, dass fast alle Mexikaner ein Kreuz umgehängt haben. Auf der Straße hat mir eine Person einen Bibel- Zettel geben und mich gefragt, ob ich nicht etwa mit in die Kirche kommen wolle. Die christliche Religion ist in Mexiko allgegenwärtig, sogar am Flughafen von Mexiko City hat mir bereits eine Frau eine Jesus- Broschüre gegeben. Das sind nur ein paar von meinen Eindrücken von Mexiko City.

MonkeyBee Records
Jasmina ist vor einigen Jahren nach Mexiko übersiedelt, ist mit dem Mexikaner Miguel verheiratet und hat vor kurzem ein eigenes Musiklabel „MonkeyBee Records“ gegründet. Wie bereits erwähnt spielt sie in einigen Bands, organisiert Musikkonzerte, Festivals und betreibt ein Tonstudio. Ich habe ihr Studio besucht und war von der Recordingatmosphäre wirklich begeistert.

Wir haben an diesem Tag ebenso das Interview für LLTV durchgeführt (siehe VLog Nr. 12) und ich dachte mir bei unseren Gesprächen, dass Jasmina ein sehr spannendes und eigenwilliges Leben hat. Ebenso dachte ich mir, dass da schon eine Portion Mut und Flexibilität dazu gehört, einfach in Mexiko auszusteigen und sich im Musikbusiness zu verwirklichen. An dieser Stelle möchte ich ihr großen Respekt aussprechen, was sie so macht und bis jetzt auf die Reihe bekommen hat. Wir kennen uns flüchtig seit vielen Jahren, allerdings hat mich ihre (unsere) Freundin Marina darauf aufmerksam gemacht, als sie von meiner Dream Awake Reiseroute erfahren hat.

In den MonkeyBee Studios gibt es ebenso ein etwas ungewöhnliches Haustier. Nein, es ist kein Affe oder eine Biene und schon gar keine „Affen-Biene“, es ist ein kleines Schweinchen. Jasmina hat mir einige interessante Informationen vom Verhalten des Schweinchens erzählt. Jasmina und Miguel haben gemeint, dass das Schweinchen Glück bringt und das wünsche ich den Beiden auch für deren Zukunft und für all ihre kreativen Projekte! Wer diesen Artikel interessant gefunden hat, sollte sich ebenso den kommenden VLog Nr. 12 ansehen.

Meine Reise geht weiter und ich reise wieder zurück nach Europa. In London und Paris werde ich die letzten Wochen der Dream Awake Tour ausklingen lassen.